Rückblick auf die 6. VDBD-Tagung

 

Auf der VDBD-Tagung 2019 ging es in vielerlei Hinsicht um die Zukunft: gemäß dem Motto „Auf dem Prüfstand: Digitalisierung in der Diabetestherapie und Update Diabetes“ wurde zum Thema künftige digitale Vernetzung und Technologien in der Diabetesberatung diskutiert sowie ein intensiver Blick auf fachliche Themen und Entwicklungen geworfen, die eine zunehmend wichtige Rolle in der Betreuung von Betroffenen spielen werden.

Digitalisierung: ein streitbares Thema

Die 6. VDBD-Tagung gab verschiedenen Positionen zu diesem hochaktuellen Thema Raum und förderte so einen regen Austausch zwischen Referenten/innen und Tagungsteilnehmern/innen.

Der Vormittag begann mit Dr. med. Christian Klepzig, Diabetologe aus Offenbach, der in seinem Vortrag kritisch die Erhebung von sensiblen Patientendaten durch Apps, vernetzte Insulinpumpen und Co. betrachtete. Nicht nur der Schutz dieser Daten sei wichtiger denn je, betonte Klepzig, sondern auch die Fähigkeit der Diabetesfachkräfte, mit Datenmengen umgehen und diese korrekt interpretieren zu können. Wenn ihre Risiken ausreichend mitgedacht werden, dann kann die Digitalisierung in der Diabetesberatung eine große Chance sein, die durch die Förderung verschiedener Kompetenzen auf Patienten- und Behandlerebene ergriffen werden kann, verdeutlichte Klepzig.

Auch der nachfolgende Vortrag von Barbara Bitzer, Geschäftsführerin DDG, beschäftigte sich mit dem Thema digitale Transformation in der Diabetesberatung. Frau Bitzer stellte die Digitalisierungsstrategie der DDG vor und betonte die Vorteile der digitalen Transformation der Diabetologie hin zu einer vernetzten und effizienten flächendeckenden Versorgung. Laut Bitzer sei insbesondere die aktive Mitgestaltung der digitalen Diabetologie wichtig – denn „wenn wir sie nicht gestalten, dann tut es jemand anderes“.

Aktuelles aus der Diabetologie

Auch im weiteren Verlauf der 6. VDBD-Tagung wurde vielseitig informiert und diskutiert: In einem eindringlichen Vortrag lenkte Prof. Dr. med. Dr. h.c. Diethelm Tschöpe, Vorsitzender der Stiftung DHD und Klinikdirektor am Diabeteszentrum NRW, die Aufmerksamkeit der Zuhörerinnen und Zuhörer auf ein Thema, das bisher eher selten Teil der Diabetesberatung ist – die Herzinsuffizienz. Dabei sind es insbesondere die koronaren Krankheiten, die in der Beratung berücksichtigt werden müssen; das Auftreten einer Herzinsuffizienz ist bei Diabetespatienten schließlich dramatisch höher als bei gesunden Menschen. Das Update zu aktuellen Themen der Diabetesberatung setzte sich mit dem Vortrag von Dr. med. Thomas Schaum, Diabetologe aus Oldenburg in Holstein, fort. Er bot dem Fachpublikum einen Blick in die Zukunft von medikamentösen Therapieoptionen und erläuterte, welche innovativen Medikamente künftig auf dem Markt erwartet werden können.

Die 6. VDBD-Tagung schloss mit der Vorstellung des aktualisierten VDBD-Leitfadens zur Blutglukose-Selbstkontrolle in Beratung und Therapie durch Mitautorin Gabriele Buchholz, Diabetesberaterin DDG. Die Publikation des VDBD, die voraussichtlich im Juni 2019 in gedruckter Form verfügbar sein wird, greift die neuesten Erkenntnisse und therapeutischen Entwicklungen auf, um Diabetesfachkräften einen aktuellen Leitfaden für den Behandlungsalltag an die Hand geben zu können. Frau Buchholz ging insbesondere auf das neue Kapitel zu CGM ein und erläuterte, wie wichtig es ist, auf dem aktuellen Stand diabetesrelevanter Technik zu sein.